Im Malerei-Diskurs, der sich in den 60er Jahren aus dem Informel unter dem Eindruck von Pop-Art und Konzeptkunst entwickelte, war Giorgio Griffa einer der führenden Köpfe der italienischen Kunstszene. In seinem Verständnis entsteht Malerei aus der Interaktion zwischen Maler und dem Werk, das verlangt gemalt zu werden. Griffas Werk ist von großer Askese und uneitler Bescheidenheit. Seine Arbeiten sind als Fragmente zu lesen, die den Raum der Leinwand strukturieren, aber auch – der Musik vergleichbar – die Zeit. So ist es sicherlich kein Zufall, dass der Betrachter immer wieder den Eindruck hat, in eine Partitur zu schauen, wenn er Griffas Arbeiten betrachtet. So luftig wie die Malerei ist der Bildträger, ungrundiertes Leinen, das Griffa ohne Rahmung an die Wand hängt.

Schon 1970 zeigte Ileana Sonnabend Griffas Werk in ihren Galerien in Paris und New York. Er beteiligte sich bei den Avantgardeshows „Prospekt“ 1969 und ’73 in Düsseldorf, wo er 1978 eine Einzelausstellung in der Kunsthalle hatte. 1978 und ’80 war Griffa auf der Biennale von Venedig vertreten. Seinen ersten Auftritt in München hatte er 1975 im Kunstraum. Seit 1981 arbeitet Griffa in Deutschland mit uns zusammen.

Eine bemerkenswerte Ausstellung war „Marvels of the Unknown“ 2021 im Lille Métropole Musée d’art Moderne in Villeneuve-d’Ascq, Frankreich. Griffa wurde 2023 bei der „Luci d’Artista“ in Turin mit der Installation „AZZURROGIALLO“ geehrt, die in den Gärten der Piazza Cavour zu sehen war.

ausbildung

1962-64
Studium an der Accademia Albertina di Belle Arti, Turin
1960
Abschluss des Jurastudiums (Laurea in Giurisprudenza) an der Universität Turin

ausgewählte einzelausstellungen

2024
Senza Tempo, Massimo de Carlo, Paris
Empatia, Xavier Hufkens, Brüssel
2022
Luce buio, Xavier Hufkens, Brüssel
Giorgio Griffa, Centre Pompidou, Paris
2021
Marvels of the Unknown, Lille Métropole Musée d’art Moderne, Villeneuve-d’Ascq
2020
Opere su carta, Palazzo Collicola, Spoleto
2018
A Continuous Becoming, Camden Art Centre, London
2016
Works on paper, Centre d’Art Contemporain, Genève
2013
Fragments 1968–2012, Casey Kaplan Gallery, New York City
Golden Ratio, Mies van der Rohe Haus, Berlin
2011
Una serie di segni, MACRO, Rom
2005
Pittura analitica, Neuer Kunstverein, Aschaffenburg

ausgewählte gruppenausstellungen

2022
The Milk of Dreams, Biennale di Venezia
2018
Decades, Almine Rech Gallery, London
2016
Giorgio Griffa und Zeitgenossen, Fondazione Giuliani, Rom
1980
Biennale di Venezia
1978
Biennale di Venezia
1974
Prospekt 74, Kunsthalle Düsseldorf
1973
Konzeption/Conception, Stadtische Museum Mönchengladbach
1969
Prospekt 69, Kunsthalle Düsseldorf

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