Günter Fruhtrunk (1923-1982) hat mit seinen geometrisch-abstrakten und ungegenständlichen Bildern ein markantes und herausragendes Gesamtwerk geschaffen. Sein Gestaltungsmittel ist die Farbe, die er von jeglicher ‘Fremdbestimmung’, von allen kulturell überlieferten oder individuellen Bedeutungen befreien will. Seine Bildsprache zielt über die Aktivierung des Sehvorgangs auf einen Zustand, den Fruhtrunk selbst als ‘Freisein des Sehens’ bezeichnet. Dieser aufklärerische Impuls verbindet sich in seinem Werk mit hoher malerischer Sensibilität und Qualität. Seine Malerei erweist sich damit als eine der nachhaltigsten und inspirierendsten Positionen der deutschen Nachkriegskunst.

Fruhtrunk nahm 1968 an der documenta IV und an der Biennale in Venedig teil. Mit einer großen Retrospektive ehrte 1993 die Neue Nationalgalerie Berlin sein Werk, die außerdem im Landesmuseum Münster gezeigt wurde sowie in den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen und der Städtischen Galerie im Lenbachhaus, München. 1967 – 1982 war Günter Fruhtrunk Professor an der Kunstakademie München.

Zu den jüngsten musealen Höhepunkten zählt die umfassende Retrospektive zu seinem 100. Geburtstag, die 2023 im Kunstmuseum Bonn startete und 2024 im Museum Wiesbaden fortgesetzt wurde. Diese Ausstellung zeigte rund 60 Werke aus allen Schaffensphasen des Künstlers und beleuchtet die Entwicklung seiner Arbeit in drei großen Blöcken: von den frühen Werken der 1950er Jahre, über die gestreiften Bilder der 1960er Jahre bis hin zu den Arbeiten der 1970er und frühen 1980er Jahre. Eine weitere wichtige Ausstellung „The Paris Years (1954–1967)“ wurde 2024 im Lenbachhaus München gezeigt.

ausbildung

1954-56
Studium bei Fernand Léger und Jean Arp Paris
1945-50

Studium Architektur und Malerei Technische Hochschule München

preise

1966
Médaille d’argent, „Prix d’Europe“, Ostende
1961
Prix Jean Arp, Köln vom Kulturkreis im Bundesverband der Deutschen Industrie

öffentliche sammlungen

Kunsthalle Bielefeld
Kunstsammlung Deutsche Bundesbank, Frankfurt am Main
Museum im Kulturspeicher Würzburg
Neue Galerie, Kassel
Staatsgalerie Stuttgart
Städtische Galerie im Lenbachhaus, München
Städel Museum, Frankfurt am Main
Hamburger Kunsthalle
Galerie Neue Meister, Dresden

ausgewählte einzelausstellungen

2024
Günter Fruhtrunk. Retrospektive 1952–1982, Kunstmuseum Bonn; anschließend Museum Wiesbaden
2023
Günter Fruhtrunk. Retrospektive 1952–1982, Kunstmuseum Bonn; anschließend Museum Wiesbaden
Günter Fruhtrunk. Die Pariser Jahre (1954–1967), Lenbachhaus, München
2019
Günter Fruhtrunk. Aus der Reihe, Kubus der Situation Kunst, Bochum
Günter Fruhtrunk – Sammlung Maximilian und Agathe Weishaupt, Kunstmuseum Ahlen
2013
Günter Fruhtrunk: La peinture vivante, Cambrai Museum, Cambrai
2012
Kunstmuseum Liechtenstein, Vaduz
2010
Ein konkreter Maler, Lorenzelli Arte, Mailand
1993
Nationalgalerie, Berlin
Städtische Galerie im Lenbachhaus, München
1973
Fruhtrunk – Bilder: 1952–1972, Städtische Galerie im Lenbachhaus, München
1970
Musée d’Art Moderne de la Ville de Paris
Jetzt – ein Signal unserer Zeit, Kunsthalle Köln
1969
Kestnergesellschaft, Hannover
1964
Wilhelm-Morgner-Haus, Soest
1963
Museum am Ostwall, Dortmund

ausgewählte gruppenausstellungen

1973
21. Jahresausstellung des Deutschen Künstlerbundes, Berlin
1970
Musée d’Art Moderne de la Ville de Paris
Jetzt – ein Signal unserer Zeit, Kunsthalle Köln
1965
The Responsive Eye, Museum of Modern Art, New York
1968
34. Biennale von Venedig
documenta IV, Kassel

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