Dies ist unsere erste Einzelausstellung mit Shannon Finley. Schon 2012 zeigten wir zum ersten Mal Arbeiten des kanadischen Malers, damals zusammen mit Werken von Rupprecht Geiger.
Finleys Bilder sind geometrische Kompositionen, mal streng symmetrisch, mal in offenen Konstellationen angelegt. Ihre Ästhetik entspringt der technoiden Welt der pixeligen Computerspiele der 80er Jahre und erinnert gleichzeitig an ihre kunsthistorischen Vorläufer Op Art, Futurismus und Kubismus. Es existieren kristalline Strukturen, aufgefächert wie ein rotierendes Kaleidoskop, und in einer anderen Werkgruppe sich unendlich überschneidende Rundungen, die beide in ihrer systematischen Anordnung eine hypnotische Wirkung entfalten.
In einem aufwendigen, fast obsessiven Arbeitsprozess schichtet Finley bis zu 40 hauchdünne Schichten aus Acrylfarbe und Malgel übereinander. Statt eines Pinsels zieht er die Farben mithilfe maßangefertigter Stahlmesser über die Leinwand. Diese perfekt geglättete Oberfläche reflektiert je nach Lichteinfall eine der vielen darunterliegenden Farbebenen.
Finleys Bilder ziehen den Betrachter unmittelbar in ihren Bann. Man ist versucht, ihren Entstehungsprozess zu analysieren und verliert sich doch in die verschachtelten Tiefen und unauflösbaren Rätsel des Bildaufbaus.
Shannon Finley, geb. 1974 in Ontario, Kanada, hat an der Cooper Union in New York und dem Nova Scotia College of Art and Design in Halifax, Kanada, studiert. Seine Arbeiten waren ausgestellt in der Jessica Silverman Gallery, San Francisco, im Neuen Aachener Kunstverein, im KW Institute for Contemporary Art, Berlin, dem Museum für Konkrete Kunst, Ingolstadt, der Stadtgalerie Saarbrücken, der Kunsthalle Athena, Athen und der Prager Biennale.
Der Künstler lebt und arbeitet in Berlin.