Wir eröffnen die erste deutsche Einzelausstellung des britischen Bildhauers Anthony James (*1974) am 27. Februar in der Schellingstraße 48 ein.
Unter dem Titel Morphic Fields schuf Anthony James in einer Münchner Gießerei 21 amorphe Bronzeskulpturen auf Muschelkalksockeln. Inspiriert von Robert Rauschenbergs Cardboard-Serie, tauchte und modellierte der Künstler Pappkartons in Wachs, um sie dann zu verbrennen und in Bronze zu gießen. Der prozesshafte, fragile Moment des Übergangs von Feststofflichkeit zu Asche wurde so eingefangen und verewigt. Die Arbeiten untersuchen das Konzept von Vergänglichkeit und Erinnerung, sie reflektieren die Beziehung zwischen unserer Gegenwart und den Mythologien der Vergangenheit.
Außerdem zeigen wir die aktuelle Skulptur Waste Land. In der an das gleichnamige, 1922 in München verfasste Gedicht von T.S. Elliot angelehnten Arbeit entsteht durch die mehrfache Spiegelung eines versilberten Astgewächses ein grenzenloser, schaurig-schöner Zauberwald.
Anthony James studierte von 1994-98 am Central Saint Martin’s College of Art and Design in London. Nach seinem Abschluss zog er nach New York und 2008 nach Los Angeles, bevor er 2013 nach München kam. Seine Arbeiten sind international erfolgreich ausgestellt worden, darunter auch regelmäßig auf der Art Basel in Basel und in Miami Beach. Sie sind in zahlreichen öffentlichen wie privaten Sammlungen vertreten, unter anderem im General Motors Gebäude in New York oder dem Istanbul Modern Art Museum.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog im Hatje Cantz Verlag.