Seit Anfang der 50er Jahre hat der international profilierte tschechische Bildhauer Stanislav Kolíbal (geb. 1925) ein skulpturales und zeichnerisches Œuvre geschaffen, das in der systematischen Reduktion auf einfache geometrische Strukturen und Materialien als tschechischer Vorläufer der Arte Povera gilt und das in Verbindung zu minimalistischen und konzeptuellen Tendenzen steht.
Die in der Ausstellung versammelten Skulpturen, Reliefs und Zeichnungen aus unterschiedlichen Schaffensphasen von 1964 bis 2013 verdeutlichen die Konsequenz seines Werks. Kolíbals stille, fragile Gebilde aus einfachen Materialien wie Gips, Holz, Blech, Bindfäden oder Stahl verbinden die Geometrie mit Vergänglichkeit und ermöglichen eine konzentrierte Beschäftigung des Betrachters mit Fläche und Raum, die existenzielle Züge trägt.
Walter Storms präsentierte bereits 1979 – zu einer Zeit, als Ausstellungen tschechischer Künstler im Ausland zu einer Seltenheit gehörten – die erste Einzelausstellung Stanislav Kolíbals in Deutschland. Weitere internationale Ausstellungen, wie z.B. 1980 in der O.K. Harris Gallery, New York, 1993 dem Centre Contemporain, Tours, 1998 dem College of Art, Edinburgh und 2000 den Deichtorhallen, Hamburg folgten. 2006 widmete das Museum Mönchsberg in Salzburg im Rahmen der Präsentation der Sammlung Lenz Schönberg einen Raum dem Werk Kolíbals.
Seine Werke befinden sich in zahlreichen internationalen Sammlungen wie der Albertina, Wien, dem Solomon R. Guggenheim Museum und MoMA, New York, dem Centre Georges Pompidou, Paris und der Tate Gallery, London.