In unserer dritten Einzelausstellung mit Julia Mangold präsentieren wir frühe Stahlarbeiten aus dem privatem Besitz der Künstlerin und der Sammlung der Galerie, die wir in den letzten Jahren aus verschiedenen Plätzen in Europa zusammengeführt haben. Es ist eine seltene Gelegenheit, Mangolds Skulpturen aus den Jahren 1999-2002 in der wie dafür geschaffenen Ausstellungshalle in der Schellingstraße zu erleben.
Der zweite Teil unserer Sommerausstellung 2016 ist Julia Mangolds neue umfangreiche Werkgruppe von über 50 gerahmten Zeichnungen mit Wachs und Pigment auf Papier. Parallel zu den Arbeiten im Raum und diesen in Bedeutung gleichgestellt, entstehen im Schaffen der Künstlerin umfassende Serien auf Papier. Auf poetisch stille Weise übersetzt sie die Dreidimensionalität der bildhauerischen Arbeit in das zweidimensionale Medium.
Julia Mangolds (geb. 1966) Arbeiten stehen in Bezug zur klassischen Minimal Art und definieren doch selbstbewusst eine eigenständige Position. Es finden sich wichtige Charakteristika der Minimal Art – reduzierte, geometrische Grundstrukturen ohne symbolische, illusionistische oder metaphorische Bezüge ebenso wie das Moment der seriellen Wiederholung. Ihre Arrangements sind jedoch nicht anonym, sondern individuell gefertigt und arbeiten mit feinen Variationen. In den Stahlskulpturen wie auch in den Papierarbeiten ist das entscheidende Moment die Behandlung der Oberfläche mit Wachs. Die optisch sanfte, weiche Oberflächenwirkung, die sich daraus ergibt, steht in starkem Kontrast zur Härte der Konturen der streng linearen Formen.