Seit 1977 hat die Walter Storms Galerie in München konsequent ein Galerieprogramm erarbeitet, das sich auf ungegenständliche, konkrete und konzeptionelle Kunst fokussiert. Mit der Zweigstelle der Galerie in Berlin möchten wir unseren Künstlern eine neue, breitere und mehr internationale Öffentlichkeit bieten.
Die 1. Ausstellung in den Mercator-Höfen widmen wir Günter Fruhtrunk (1923-1982), einem der bedeutendsten deutschen Malern der Nachkriegsepoche. Als einer der ersten deutschen Künstler zog Fruhtrunk schon anfangs der 50 er Jahre nach Paris, wurde dort von Fernand Léger zum Studium in sein Privatatelier aufgenommen und Assistent im Atelier von Jean Arp. Auf dessen Empfehlung gelangte Fruhtrunk in den Künstlerkreis der legendären Galerie Denise René, wo er einen Vertrag erhielt und ab 1957 regelmäßig ausstellte. Seine erste umfassende Ausstellung in Deutschland war 1963 im Museum am Ostwall in Dortmund. International bedeutsam war Fruhtrunks Teilnahme an „The Responsive Eye“ 1965 im Museum of Modern Art in New York. 1968 folgte seine Teilnahme an der documenta IV in Kassel und der 34. Biennale von Venedig. Ab 1967 war Fruhtrunk bis zu seinem Freitod 1982 Professor für Malerei an der Akademie der Bildenden Künste München.
In Berlin war Günter Fruhtrunk zu seinen Lebzeiten nicht allzu präsent. Die verdienstvolle Galerie Bossin, die sich ganz der konkreten Kunst widmete und 1985 geschlossen wurde, zeigte Fruhtrunk in Einzelausstellungen 1977, 79 und 80. Kurz vor seinem Tod stiftete Günter Fruhtrunk sein monumentales Gemälde „Forderung.Lichtgrundiertes Dunkel“ dem Verein der Freunde der Nationalgalerie Berlin, um den geplanten Ankauf des Bildes „Who´s Afraid of Red, Yellow and Blue“ von Barnett Newman zu unterstützen. Es war 1982 ein einzigartiger Vorgang: beste deutsche Künstler stifteten Werke, um die Erwerbung einer Ikone amerikanischer Kunst zu ermöglichen, dokumentiert in einer von Wolf Vostell gestalteten bibliophilen Publikation. 1993 würdigte die Nationalgalerie Fruhtrunks Lebenswerk in einer umfangreichen Retrospektive mit weiteren Ausstellungsstationen im Westfälischen Landesmuseum Münster, dem Lenbachhaus und den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen in München.
Das Werk von Günter Fruhtrunk ist erfasst im „Werkverzeichnis der Bilder / Catalogue Raisonné of The Paintings“, herausgegeben von der Günter Fruhtrunk Gesellschaft e.V., 2018.
Eröffnungsausstellung
Günter Fruhtrunk | Zentrale Bilder, 1952-1982
11. September – 31. Oktober 2025
Opening
11. September | 18 – 22 Uhr
Keine Kommentare vorhanden