jean-marc bustamante 05.06.2012 - 30.07.2012

Seit schon über einem Jahr ist der französische Künstler Jean-Marc Bustamante Professor für Malerei an der hiesigen Kunstakademie. Mit dieser seiner ersten Einzelausstellung in München, auch anlässlich seines sechzigsten Geburtstags, stellen wir Ihnen den Künstler mit besten ausgewählten und exemplarischen Bildwerken vor.

Bekannt wurde Bustamante Anfang der 1980er Jahre durch seine großformatigen Fotografien menschenleerer Landschaften und Orte rund um Barcelona, die er paradoxerweise als Tableaux, also Gemälde betitelt. Ausgehend von der Fotografie widmet sich der Künstler später der Bildhauerei und Malerei. Dabei versucht er stets, die strengen Grenzen der Gattungen zu überwinden und die verschiedenen Medien einander anzunähern.

In der Serie Trophées von 2005 lagern monochrome Plexiglasplatten in Abstand hinter beschnittenen, verzinkten Stahlrahmen. Durch den entstehenden Schattenwurf erhalten die planen Farbflächen Reliefcharakter, es entstehen dreidimensionale Bilder.

In der aktuellen Werkreihe Peintures, Malerei, setzt sich Bustamante mit dem traditionellen Konzept der Zeichnung auseinander. Hierbei überarbeitet er diverse zuvor mit Japanischem Pinsel angefertigte Papierzeichnungen digital und überträgt sie anschließend vergrößert mittels Siebdruck auf Plexiglas. Einige dieser grafischen Vorlagen sind erstmals hier bei uns zusammen mit ihren entsprechenden Umsetzungen in Plexiglas zu sehen, was es dem Betrachter ermöglicht, den Entstehungsprozess direkt nachzuvollziehen. Der besondere Reiz der Peintures entsteht durch den spannenden Kontrast von artifiziellem, kühlem Material und dem malerischen, weichen Duktus.

Die beiden größten, der für unsere Ausstellung ausgewählten Peintures, waren Teil von Bustamantes erster italienischer Retrospektive in diesem Frühjahr in der Villa Medici, Rom. Vorher hatte er große Museumsausstellungen u.a. in der Kunsthalle Bregenz und dem Musée d’Art Moderne St. Etienne (2006), der Tate Gallery London (1998), dem Kunstmuseum Wolfsburg (1994), der Galerie Nationale du Jeu de Paume Paris (1996) und dem Stedelijk van Abbemuseum Eindhoven (1992). 2003 stellte er den französischen Beitrag auf der Biennale von Venedig, war Teilnehmer an der documenta VIII, IX und X und gilt heute als einer der renommiertesten Künstler Frankreichs.

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